der Villenhof

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Der Villenhof

 

Die frühe Geschichte

Der Villenhof, am südwestlichen Ortsrand von Hürth-Stotzheim gelegen, hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Erste Berichte über den Hof stammen aus dem späten 17. Jahrhundert. Die Landwirtschaft wurde damals vom Stift St. Maria im Capitol in Zeitpacht vergeben. Eine Urkunde aus dem Jahr 1693 belegt, dass das Gut für die Dauer von zwölf Jahren an einen Landwirt verpachtet war. Er zahlte dafür 65 Malter Roggen, ein fettes Schwein und 60 Rheinische Thaler trockenen Weinkaufs. Der Villenhof verfügte damals über eine stattliche Größe von 139 Morgen Land, wie eine Vermessung aus dem Jahr 1700 belegt. Anfang des 19. Jahrhunderts verkauften die Franzosen den Villenhof. Neuer Pächter wurde im Jahr 1826 die Familie, die den Hof später kaufen sollte.

 

Der Zweite Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs war das nahe gelegene Köln ein häufiges Ziel der alliierten Luftangriffe. Denen fiel auch der Villenhof zum Opfer: Am Sonntag, dem 14. Februar 1943, schlugen mehrere Brandbomben amerikanischer Flugzeuge in den Hof ein, der bis auf die Grundmauern ausbrannte. Die Pächter-Familie konnte fast alle Tiere aus den brennenden Ställen retten: Eine Stute, zwei Milchkühe und ein Jungrind, ein Schwein, mehr als einhundert Hühner, zwanzig Gänse und den Hofhund. Nur eine Stute starb. Ein Granatsplitter hatte sie im Stall in den Hals getroffen. Schon wenige Tage nach dem Bombenangriff und der Feuerkatastrophe begann der Wiederaufbau des Villenhofs. Noch vor dem Ende des Kriegs nahmen die Pächter die Viehhaltung und die Landwirtschaft wieder auf.

 

Der Villenhof 1959
Der Villenhof 1979

Der Stiefmütterchen-Anbau

Am 4. November 1963 kauften die bisherigen Pächter den Villenhof. Fortan betrieben sie eine reine Landwirtschaft und bauten vor allem Stiefmütterchen an. Diese Blumensorte war damals bei Stotzheimer Bauern sehr beliebt, weshalb das Dorf bis heute den Namen "Stiefmütterchendorf" trägt. In den 90er Jahren stellten die Besitzer des Villehofs die Landwirtschaft ein.



Stotzheim

 

Der Hürther Stadtteil Stotzheim ist seit jeher von der Landwirtschaft geprägt. Urkunden aus dem Jahr 1898 belegen, dass in 70 Häusern 382 Einwohner lebten, davon 189 Frauen und 193 Männer. Die meisten waren Bauern. Das änderte sich erst langsam nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Männer vermehrt Arbeit in der nahe gelegenen Industrie fanden und viele Frauen die Landwirtschaft allein übernahmen. Der Krieg hatte in Stotzheim tiefe Spuren hinterlassen. Zahlreiche Häuser und die Kirche wurden zerstört, viele Menschen kamen bei Bombenangriffen ums Leben. Nach dem Krieg rief die Gemeinde ein Wohnbeschaffungs- und Wiederaufbauprogramm ins Leben. In den folgenden Jahren entstanden auch am Rand Stotzheims viele neue Häuser und Geschäfte. Im Jahr 1958 wurde die neue Schule eingeweiht. Den dörflichen Charakter hat sich Stotzheim bis heute erhalten.
Stotzheim 1819